Schwergutumschlag im Hafen Wien
Bild: copyright by Eva Kelety; Bildtext: v.l.n.r.: Mag. Fritz LEHR, MBA, kaufmännischer Geschäftsführer Hafen Wien, Mag.a Karin ZIPPERER, MBA, technische Geschäftsführerin Hafen Wien, Mag. Christian PRANGL, Eigentümer und Geschäftsführer Prangl, DI Markus FUCHSBICHLER, Geschäftsführer ACE
- Quelle und Ziel: Von Lieboch über Wien nach Russland
- Verkehrsmittel: Lkw, Binnenschiff
- Art des Transportprozesses: Gebrochener multimodaler Verkehr (Wechsel der Verkehrsträger)
- Güter: High & Heavy - Hochdruckbehälter (190 Tonnen)
Im August 2014 wurde in Kooperation zwischen dem Hafen Wien und der Firma Prangl ein erfolgreicher High & Heavy Transport per Binnenschiff von Wien nach Veliky Novgorod (Russland) durchgeführt. Konkret wurde ein 50 m langer, 5 m hoch und breiter und 190 Tonnen schwerer Hochdruckbehälter der Firma ACE in zwei Teilen plus ein Zusatzelement auf einem Spezialschiff transportiert.
Durch seine Struktur und Ausstattung eignet sich der Hafen Wien speziell auch für den Transport von Schwer- und Übermaßgütern, die so kosteneffizient und sicher transportiert werden können. Bei der Firma Prangl wiederum handelt es sich um einen Spezialisten für die Durchführung von Sondertransporten.
"Eine der größten Chemiefabrik-Anlagen Russlands in Veliky Novgorod baut ihr Leistungsspektrum und ihre Betriebsanlage aus und hat unsere Firma, die ACE Apparatebau aus Lieboch, mit der Produktion einer neuen Ammoniakanlage beauftragt. Das Herzstück der Anlage stellt dabei der Hochdruckbehälter mit einer Länge von 53 Metern, einem Durchmesser von 5,20 Metern sowie einem Gesamtgewicht von über 190 Tonnen dar", gibt sich Markus Fuchsbichler, Geschäftsführer ACE, sichtlich begeistert.
Die Firma Prangl wurde für die logistische Planung dieses Transportes beauftragt. Die Höhe des Behälters von 5,2 m stellte dabei eine besondere Herausforderung dar. Es wurden deshalb aufwendige Streckenprüfungen durchgeführt und passende Häfen geprüft, wobei die Entscheidung bedingt durch seine verkehrstechnischen und baulichen Eigenschaften auf den Hafen Wien fiel.
Der Transport von Lieboch bis zum Hafen Wien wurde mit dem LKW durchgeführt. Aufgrund der beschränkten Durchfahrtshöhe von max. 4,5 m auf Österreichs Autobahnen fand der Transport über Bundes- und Landesstraßen statt. Die Abmessungen der vier verwendeten LKWs waren immens: 33 m Länge, 5,2 m Höhe und Breite und ein Gesamtgewicht von 85 Tonnen. Der Transport fand dabei ausschließlich bei Nacht statt um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden und dauerte vier Nächte.
Am Hafen Wien wurden die Einzelkomponenten zu zwei Modulen zusammengeschweißt und mit zwei High & Heavy-Mobilkränen auf ein 135 m langes Motorgüterschiff geladen. Das Schiff beförderte die Fracht direkt nach Veliky Novgorod, wo die Einzelkomponenten endgültig zusammengebaut wurden.